Richtig gelesen: Inbound Marketing hat auch Nachteile.
Aber wenn du „Inbound Marketing Nachteile“ googlest, stellst du schnell fest, dass darüber kaum jemand redet.
Vielleicht lieben es ja alle so sehr, dass sie nicht über die schlechten Dinge reden wollen?
Was auch der Grund sein mag, heute reden wir darüber.
Vorab möchte ich eines klarstellen: Ich bin absoluter Verfechter des Inbound Marketings (wenn du nicht zum ersten Mal hier bist, weißt du das natürlich). Ich bin der Meinung, dass es heute in vielen Branchen schon zum Standard geworden ist und dir viele Vorteile gegenüber Outbound Marketing bietet.
Die ultimative Übersicht: Alles, was du über Inbound Marketing musst
Aber: Es ist keine Magie. Es hat nicht nur Vorteile, sondern kann durchaus auch seine Schattenseiten haben. Das wäre ja sonst auch zu schön, um wahr zu sein.
Seine Nachteile sorgen auch dafür, dass es nicht immer die optimale Wahl ist. Je nach Anwender und Gegebenheiten, kann Outbound Marketing sogar auch die bessere Wahl sein. Aber das erkläre ich dir später.
Schauen wir uns zuerst einmal an, welche Nachteile Inbound Marketing so mit sich bringt.
Es kostet dich so Einiges
Die Kosten sind gering? Denkste!
Lass mich kurz erklären: Die relativen Kosten sind im Inbound Marketing durchaus geringer als im Outbound Marketing. Denken wir hier nur mal an die klassischen (und teuren) Anzeigen. Dagegen ist Inbound Marketing viel zielgerichteter und effizienter.
Aber Inbound Marketing kostet dich trotzdem Einiges, wenn auch meist andere Dinge als Geld. Und davon nicht wenig.
Vor allem benötigst du Zeit und Man-Power. Hast du eines von beidem nicht, gibt es auch Alternativen. Aber das kostet dich dann Geld.
Erfolge lassen auf sich warten
Inbound Marketing braucht Zeit. Viel Zeit.
Von heute auf morgen Erfolg mit Inbound Marketing? Eher nicht.
Zum einen musst dir zu Beginn eine gewisse Basis aufbauen, die Grundlage für dein Inbound Marketing. Und schon diese Basis braucht etwas Zeit. In der Regel ist das ein Blog, der mit ersten, hochwertigen Inhalten befüllt werden muss und ein erster Lead-Magnet plus entsprechende Landing Page. Dazu müssen Social Media Kanäle vorbereitet werden, damit die Menschen dann auch von deinem großartigen Content erfahren können. Drumherum solltest du dir natürlich auch Gedanken um deine Strategie gemacht haben, klar.
Du merkst schon, wir sprechen hier nicht von ein paar Stunden, sondern eher von Tagen oder Wochen. Je nachdem, welche personellen Ressourcen dir zur Verfügung stehen.
Hast du die Basis einmal geschaffen, solltest du zudem weiter regelmäßig hochwertige Inhalte erstellen und noch mehr Lead-Magneten gestalten. Wie Vladislav Melnik von Chimpify gerne so schön sagt:
Inbound Marketing ist kein Sprint, es ist ein Marathon.
Recht hat er.
Neben der Content-Erstellung solltest du natürlich auch dafür sorgen, dass die Leute deine Inhalte sehen.
Die größten Traffic-Quellen im Inbound Marketing sind zu Beginn meist folgende:
- Social Media
- SEO
- Influencer, andere Blogger
Und genau das ist der Punkt.
Um Traffic über Social Media zu bekommen, brauchst eine gewisse Anzahl an Followern und Fans. Und das braucht: Zeit.
Um Besucher über Suchmaschinen auf deinen Blog zu locken, musst du deinen Blog SEO-optimieren und deine Rankings verbessern, damit du auch gefunden wirst. Und auch das braucht: Zeit.
Um mit Influencern und anderen Bloggern zusammen arbeiten zu können, musst du erst einmal eine gewisse Beziehung zu ihnen aufbauen oder ihnen einen Mehrwert mit deiner eigenen Reichweite bieten. Und das braucht: (richtig geraten) Zeit.
Willst du nicht so lange warten, gibt es natürlich Möglichkeiten, dem Ganzen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Mit Anzeigen über Google Adwords oder soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter kannst du schnell viele Leute auf deinen Content aufmerksam machen. Dabei entstehen aber entsprechende Kosten.
Es braucht viele verschiedene Kompetenzen
Inbound Marketing lebt von der schlauen Kombination seiner verschiedenen Disziplinen: Blogging, Social Media, SEO, E-Mail Marketing, PR…
Alle Disziplinen mit einem Mitarbeiter abzudecken ist eine Herausforderung. Es ist möglich, aber oft leidet entweder die Qualität oder die Konsistenz.
Im Optimalfall gibt es also für jede Disziplin einen oder mehrere Experten. Ein Profi, der sich speziell um Webseite, Blog und Landing Pages kümmert und jemand der Ahnung von Grafikdesign hat, wären auch praktisch.
Für kleine oder mittlere Unternehmen ist das kaum umsetzbar. Die Marketing-Abteilungen sind dort meist eher klein. Inbound Marketing kann dort auf Grund fehlender Kompetenzen oft nur in Teilen umgesetzt werden.
Dennoch: Heute gibt es zum Glück so einige Tools, die es dir ermöglichen, auch mit einem kleinem Team Inbound Marketing erfolgreich umzusetzen.
So gibt es einige Tools, die Zeit sparen und deine Effizienz erhöhen, wie Buffer oder Hootsuite für das Planen von Social Media Posts. Daneben gibt es aber auch Tools, dank derer du auf so manchen Spezialisten verzichten kannst. So kannst du mit WordPress und den richtigen Plugins eine eigene Webseite, einen Blog oder Landingpages selbst aufsetzen, ohne dass technische Kenntnisse nötig sind. Und mit Canva erstellst du einfach hochwertige Grafiken ohne ein Grafikdesigner zu sein.
Viele Insellösungen an Tools
Will man die Kosten für Tools möglichst gering halten, gibt es heute zum Glück sehr viele spezialisierte Tools, die du kostenlos nutzen kannst und die trotzdem so einiges drauf haben. Aber damit landet man schnell bei vielen kleinen Insellösungen.
Hier ein paar Beispiel-Tools für die grundlegenden Aufgaben:
- Social Media Management: Hootsuite, Buffer
- E-Mail Marketing: Mailchimp, MailerLite, Newsletter2Go
- Content Management System: WordPress
- CRM System: HubSpot CRM, CentralStationCRM,
- SEO: OneProSEO, Lipperhey
(Noch mehr kostenlose Tools für dein Inbound Marketing findest du hier.)
Bei der Menge an Tools, die es für die verschiedenen Aufgaben gibt, kann das schnell unübersichtlich und verwirrend werden.
Heute kann man zwar auch schon alles zentral mit einem System managen, dafür muss man dann aber in die Tasche greifen. Hier bieten Anbieter wie Chimpify oder HubSpot passende Komplett-Lösungen fürs Inbound Marketing.
Ohne Strategie wird’s nichts
Im Inbound Marketing brauchst du ZWINGEND eine Strategie. (Gut, die sollte man auch im Outbound Marketing haben, deswegen ist das irgendwie kein wirklicher Nachteil, aber der Vollständigkeit halber, möchte ich trotzdem kurz darauf eingehen.)
Inbound Marketing ist ein ganzheitlicher Ansatz. Damit du Erfolge sehen kannst, musst du dir vorab unbedingt Gedanken über deine Strategie machen. Du musst wissen, was dein Ziel ist, wer deine potenziellen Kunden sind und wie deine Instrumente zusammenarbeiten sollten.
Erfolg ist erst durch die organisierte Zusammenarbeit der verschiedenen Instrumente möglich. Und das funktioniert nur, wenn das mit der richtigen Strategie geregelt ist.
Fazit: Inbound Marketing ist nicht immer das Richtige
Okay, Inbound Marketing hat also auch einige Nachteile. Diese sorgen dafür, dass es nicht für jeden geeignet ist.
Torsten Herrman von Chainrelations hat dazu einen passenden Artikel geschrieben, in dem er erklärt, für wen Inbound Marketing vielleicht nicht die beste Wahl ist. Seiner Meinung nach sollten sich Unternehmen, auf die eine der folgenden Situationen zutrifft, sich Inbound Marketing zweimal überlegen:
- Entscheidungsprozesse sind sehr einfach.
- Es gibt keine eigene Content-Kompetenz.
- Das Unternehmen hat nur wenige Zielkunden.
- Die Angebote haben eine zu geringe Marge.
Schau gerne dir gerne mal seinen Artikel an, indem er ausführlich erklärt, warum das so ist.
Aber wie sagt man so schön, wo Licht ist, ist auch Schatten. Und Inbound Marketing hat nun wirklich viel Licht.
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