Suchmaschinenoptimierung oder kurz SEO – wird wohl immer ein gewisses Mysterium bleiben. Immer wenn die Menschen denken, sie hätten verstanden, wie der Suchalgorithmus funktioniert, kommt Google und ändert den Algorithmus. Und wieder tappen alle im Dunkeln (mich eingeschlossen).
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Und das immer und immer wieder. Die Algorithmen ändern sich in so kurzen Zeiträumen, dass kaum jemand mithalten kann.
Aber die letzten Änderungen gehen alle in eine bestimmte Richtung, deswegen solltest du jetzt gut aufpassen, wenn du auch zukünftig Webseiten- oder Blogbesucher über Suchmaschinen gewinnen willst.
Aber bevor ich dir erklären kann, was eine Pillar Page ist und warum du sie brauchst, um für die Algorithmus-Änderungen gewappnet zu sein, müssen wir kurz ein paar SEO-Grundlagen legen und uns anschauen was Themencluster sind.
Wie wir etwas suchen
Die Art, wie Menschen im Internet etwas suchen, hat sich verändert.
Suchanfragen werden immer länger und ähneln mehr und mehr der gesprochenen Sprache. Nehmen wir zum Beispiel mal an, du suchst einen guten Italiener, weil du mit deiner besten Freundin mal wieder schön essen willst. Dann wirst du wohl kaum „Restaurant“ in die Google Suche eintippen. Du würdest eher nach etwas Genauerem suchen wie „italienische restaurants in meiner nähe“, oder?
Sprachassistenten wie der Google Assistant oder Siri tun dabei ihr übriges. 2016 erfolgten etwa 20% aller Suchanfragen über die Spracheingabe, bis 2020 sollen es bereits 50% sein. Die letzten Google Updates sind deshalb vor allem darauf ausgelegt, natürliche Sprache möglichst genau zu verarbeiten, um Suchanfragen besser zu verstehen.
Das bedeutet: Google versucht seinen Nutzern die bestmöglichen Informationen zu liefern – auch wenn es nicht genau das ist, wonach sie gesucht haben. Wenn du beispielsweise nach „Laufschuhen“ suchst, liefert dir Google auch Ergebnisse für „Sneakers“. Das heißt, dass es immer wichtiger wird, Inhalte so zu erstellen und zu organisieren, dass sie möglichst alle Bereiche eines Themas abdecken.
Wenn Google bei Suchanfragen den Kontext immer stärker beachtet, bedeutet das auch, dass das Optimieren von Blogposts auf einzelne Keywords immer weniger erfolgreich sein wird. In Sachen Traffic über Suchmaschinen geht es also immer weniger um spezifische Keywords und mehr um die Sichtbarkeit in Bezug auf ein bestimmtes Thema.
Und genau hier kommen Themencluster ins Spiel!
Was sind Themencluster?
Ein Themencluster ist eine Methode, die eine einzige Seite (Pillar Page) als Hauptdrehscheibe für ein bestimmtes Thema verwendet. Alle Inhalte, die mit diesem Thema in Verbindung stehen, verlinken zurück zur Säulenseite – und die Säule verlinkt zu jedem Artikel.
Um ein Themencluster zu erstellen, wählst du ein übergreifendes Thema, für das du in den Suchergebnissen gefunden werden möchtest. Und um dieses Thema herum erstellst du dann Inhalte, die die verschiedene Keywords zum Oberthema – also Subthemen – abdecken. All diese Inhalte werden dann untereinander verlinkt.

Aber woher weißt du, welche Inhalte zu einem Themencluster gehören?
Hier hilft dir ein nettes Tool mit dem Namen „Answer the Public„. Du gibst dein Oberthema ein und es zeigt dir, welche Inhalte die Leute dazu interessieren. Wähle die wichtigsten Inhalte aus – sie sind deine Subthemen. Super einfach! Du kannst deine Inhalte dann Stück für Stück ausbauen und mehr relevante Subthemen dazu nehmen.
Themencluster kurz zusammen gefasst:
Was ist eine Pillar Page?
Pillar bedeutet auf deutsch so viel wie Säule. Eine Pillar Page (= Säulenseite) deckt alle Aspekte des Themas auf einer einzigen Seite ab.
Auf deiner Pillar Page fasst du die Inhalte zu deinen einzelnen Subthemen kurz zusammen und verlinkst dann deine Blogbeiträge, die ins Detail gehen. In diesen Beiträgen solltest du dann auch jeweils auf deine Pillar Page zurückverlinken.
Damit sind Pillar Pages nicht nur für deine Suchmaschinenoptimierung wichtig, sondern helfen auch deinen Lesern, sich besser auf deiner Seite zurechtzufinden.
Schau dir doch mal die Inbound Marketing Pillar Page von Marketing-mit-L.de an.
Pillar Pages haben oft folgende Struktur:
- Überschrift (= dein Oberthema)
- Einleitung
- Inhaltsverzeichnis
- Thema 1 (plus Link zu detailliertem Blog-Post)
- Thema 2 (plus Link zu detailliertem Blog-Post)
- Thema 3 …
Pillar Pages sind übrigens auch ein perfekter Ort für deine Lead-Magneten. Mache deiner Leser am besten zu Beginn der Seite auf ihn aufmerksam – z.B. nach der Einleitung.
Tipp: Achte darauf, dass das Thema für deine Pillar Page nicht zu weit gefasst ist – du willst ja möglichst viele Aspekte (am besten alle) auf einer Seite abdecken können. Aber es sollte auch nicht zu eng gewählt sein, um genügend relevanten Content für dein Themencluster erstellen zu können.
Beispiele für Pillar Pages
Hier findest du 4 Beispiele für Pillar Pages, die zwar alle etwas anders sind, dir aber umso besser zeigen, worum es geht:
- Meine eigene Pillar Page: Inbound Marketing: Alles was du wissen musst
- Good UI Evidence
- UX Design And Content Strategy: The Project Guide
- Brand awareness: Nearly everything you need to know
Wie du eine Pillar Page erstellst
Im Prinzip kannst du Pillar Pages genauso erstellen wie normale Blog-Artikel auch. Da es sich aber um eine Menge Inhalt handelt und deine Seite entsprechend lang wird, solltest du dabei aber zumindest Sprungmarken nutzen, um ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen.
Dafür musst du nur ein paar Eingaben in den HTML-Code deiner Seite einfügen. (Wenn du dich auf keinen Fall mit HTML auseinandersetzen möchtest, llies trotzdem weiter – weiter unten erkläre ich dir, wie es mit einem Plugin noch leichter geht.)
Ich weiß, HTML-Code sieht erstmal verwirrend aus, wenn man sich damit nicht auskennt. Aber keine Angst, das ist nicht weiter kompliziert. Ich zeig dir wie es geht. Öffne deinen HTML-Code. (In WordPress findest du den Code, indem du im Texteingabefenster oben rechts auf „Text“ klickst.) Dann fügst du folgenden Code ein…
Im Text:
Der Abschnitt zu dem du verlinken möchtest, wird jetzt als Sprungziel markiert. Dafür bekommt es eine ID, also eine eindeutige Bezeichnung. Du kannst verschiedene Elemente als Ziel markeiren – z.B. Überschriften (h1, h2,…), Abschnitte (p) oder Listen (ul/ol). Wichtig ist nur, dass die ID mit dem Namen des Links im Verzeichnis übereinstimmt. Setzte dafür in den Code, der vor dem gewählten Element steht, folgenden Codeschnipsel ein: id=“name“. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
<p id=“einleitung“>…</p>
<h1 id=“thema1″>…</h1>
<h2 id=“thema2″>…</h2>
Im Inhaltsverzeichnis:
Suche dein Inhaltsverzeichnis im HTML-Code. Das zu verlinkende Wort – also Einleitung, Thema 1, etc. – wird als Link definiert (a href). Dafür setzt du vor das Wort <a href=“#name“> und hinter das Wort </a>. Das sieht dann so aus:
<a href=“#thema1″>Thema 1: XYZ</a>
Du kannst dir diese Codeschnipsel einfach in deinen Code kopieren und die Namen ersetzen.
Wenn deine Pillar Page optisch ein wenig mehr hermachen soll, empfehle ich dir mit einem Page Builder zu arbeiten. Zum Beispiel mit dem kostenlosen Elementor. Mit diesem Plugin kannst du ohne Programmierkenntnisse einfach und schnell schöne Seiten via Drag & Drop-Editor erstellen. Wenn du eines der vorgefertigten Templates nutzt, kannst du sogar noch schneller eine schicke und übersichtliche Pillar Page bauen.
Mit Elementor kannst du sogar Sprungziele definieren, ohne dich mit dem Code auseinandersetzen zu müssen. Unter „Erweitert“ findest du das Eingabefeld „CSS ID“. Dort gibst du deinen Namen (ohne Raute) ein. Den Link kannst du dann normal über die Verlinkungsfunktion definieren – statt der üblichen URL gibst du hier einfach #name ein.
Fazit
Pillar Pages helfen dir dabei, ein Thema umfänglich zu behandeln und gute interne Verlinkungen aufzubauen. Mit ihnen kannst du auch nach den Algorithmus-Änderungen der Suchmaschinen gute Rankings erzielen. Und sie helfen sogar deinen Lesern, sich besser auf deiner Seite zurechtzufinden! Mit einem Page Builder Plugin wie Elementor kannst du schnell und einfach deine eigene Pillar Page bauen.
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Deine
Liebe Laura,
das macht Sinn… Ich habe gestern selber einiges recherchiert und habe meine Suchanfrage auch fast ausformuliert. Und auch solche Vorschläge erhalten. Das Suchen über die Sprachfunktion hatte ich ja noch gar nicht auf dem Schirm…
Eine Pillar Page ist für den Leser bestimmt super bequem, da er sofort einen guten Überblick bekommt. Dann hangelt man sich nicht so wahllos von Artikel zu Artikel bis das man alle Infos zusammen hat. Sie spart also Zeit.
Ich bin auf deiner Pillar Page gespannt!
Liebe Grüße
Carina
Liebe Carina,
Da hast du recht, ich stolpere als Suchende auch oft selbst über Pillar Pages und mag sie sehr gern 🙂
Und ich werde Bescheid sagen, wenn meine Seite fertig ist (viel fehlt nicht mehr) – bis dahin musst du dich noch ein wenig gedulden 😉
LG
Laura
Hallo Laura,
vielen Dank für den interessanten Artikel – sowohl Pillar Page als auch Themencluster machen Sinn für mich! Das Thema SEO rennt einem ja ständig hinterher. Und diese Form der Anpassung gefällt mir richtig gut!
Hey Anette, gern doch 😉 Ich denke, Pillar Pages und Topic Cluster klingen so sinnvoll, weil sie sich auf Inhalte und Menschen konzentrieren – das ist auch meine liebste Form der SEO 😉
LG
Laura