Kennst du das? Du liest einen Newsletter oder Blog-Artikel. Du liest und liest. Und plötzlich…Krach! Knallt dein Kopf auf den Tisch. Du bist eingeschlafen. (Oder in der weniger dramatischen Variante: Du hast ganz schnell woanders hingeklickt.) Der Text war so trocken wie die Wollmäuse unter deinem Sofa.
Das ist für Marketing-Texte natürlich eine Katastrophe. Aber keine Angst, es geht auch anders:
In diesem Gastartikel erklärt dir die liebe Anja von DieSchröderSchreibt, wie du Storytelling im Marketing sinnvoll nutzt, um deine LeserInnen von Anfang an in deinen Bann zu ziehen und zu begeistern.
Los geht’s!
Storytelling im Marketing
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte regelmäßig schreiend davonlaufen, wenn mich jemand mit knallharter Werbung bombardiert.
Ich grusele mich vor Newslettern à la „Heute im Angebot: ein Stück Butter für 79 Cent.“
Wenn ich so manche Produktbeschreibung in Onlineshops lese, bekomme ich Gänsehaut (und zwar nicht im positiven Sinne!).
Und beim Lesen einiger Blogartikel frage ich mich: „Warum zur Hölle wurde hier NUR auf die Google-Optimierung geachtet? Wo bleibe ich als Leserin?“
Es muss wohl so sein?!
Nein, muss es nicht!
Im Gegenteil: Du kannst viel mehr erreichen, wenn du deine Produktbeschreibungen, Blogartikel und Newsletter mit einer emotionalen Story pimpst.
Warum nicht das Stück Butter zum Leben erwecken? 😉
Storytelling trifft exakt den Nerv der LeserInnen, rührt sie zu Emotionen aller Art und bleibt in ihren Köpfen hängen.
Was ist Storytelling überhaupt?
Lass es mich dir an einem Beispiel erklären:
Storytelling ist eine effektive Marketingmethode, die dir hilft, deine KundInnen und LeserInnen auf emotionaler Ebene zu erreichen.
Du appellierst also nicht in erster Linie rational an deren Verstand, sondern bewegst sie zum Fühlen. Sie hören in sich hinein, erleben deine Story hautnah und können sich hierdurch viel besser mit dir, deiner Marke und deinen Produkten identifizieren. Du stärkst die Kundenbindung und kannst langfristig beispielsweise viel mehr Verkäufe erzielen.
Was glaubst du, wie lange es
a) dauert, bis du dir diese Beschreibung einprägen kannst? Und
b) wie lange diese Beschreibung in deinem Kopf hängenbleibt?
Ich bin ehrlich: Schon beim Schreiben des letzten Satzes hatte ich den Anfang wieder vergessen. Und ich hab’s sogar noch geschrieben – und nicht nur gelesen. 😂
Wie sieht es hiermit aus:
Storytelling gibt dir die einmalige Chance, deine LeserInnen und KundInnen zum Lachen, zum Weinen oder zum Nachdenken zu bewegen. Es löst in ihnen Gänsehaut aus. Es bewirkt, dass sie auch noch nächste Woche, in einem halben Jahr oder in zehn Jahren denken: „Ey, das war doch die mit dem mega tollen Newsletter über das Stück Butter für 79 Cent. Wie sie auf die Idee gekommen ist, die Butter zum Leben zu erwecken. Grandios!“
Sie fühlen sich dir nahe, möchten mehr von dir erfahren, deine Erlebnisse teilen.
Das Vertrauensverhältnis zwischen dir – der Butter-Tante – und deinen KundInnen und LeserInnen wird immer enger, und die Kaufbereitschaft steigt.
Das liegt aber nicht daran, dass du Extra-Special-Butter zum Hammerpreis anbietest. Sondern an dir, an deiner Art, an deinem Talent, Gänsehaut, Tränen oder ein fettes Grinsen zu provozieren.
Wie sieht es mit dieser Beschreibung aus? Kannst du sie – zumindest zum Großteil – wiedergeben? Welche Dinge hast du dir gemerkt? Was hat die Geschichte in dir bewirkt?
Storytelling besteht aus fünf Elementen
Jetzt weißt du, dass du Storys brauchst, um Emotionen zu wecken. Das allein reicht aber nicht, denn die Geschichte von der Butter-Tante ist kein echtes Storytelling.
Für eine handfeste Marketing-Story brauchst du insgesamt fünf Elemente:
- Einen Helden
- Einen Zweck
- Einen Konflikt
- Emotionen
- Eine Transformation
Marketingstorys ziehen am meisten, wenn der Held sich in einer miserablen Lage befindet, aber ein festes Ziel vor Augen hat. Er sehnt sich nach einem besseren Leben (mit oder ohne 79-Cent-Butter 😉). Allerdings liegt ein steiniger Weg mit vielen Konflikten vor ihm, die er mit vielen Tränen, Schweiß, Hoffnungen und Ängsten (Emotionen) überwinden muss, ehe er sein Traumziel (Transformation) erreicht.
All das sollte möglichst authentisch passieren, denn je „echter“ und nahbarer der Held ist, desto besser können sich die LeserInnen mit ihm identifizieren.
Ganz wichtig: Der Zweck steht im Vordergrund
Ehe du eine Story entwickelst, überlege zuerst, welchen Zweck diese erfüllen soll.
Einige Beispiele hierfür:
- Steigerung der Markenbekanntheit
- Umsätze ankurbeln
- Neue KundInnen und InteressentInnen anziehen
- Kundenbindung stärken
In meinem Blogartikel erkläre ich dir noch einmal ausführlich, was Storytelling ist und was es NICHT ist.
Wie und wo kann ich Storytelling einsetzen?
Die gute Nachricht: Du kannst Storytelling nahezu in allen Bereichen des Online Marketings verwenden. Zum Beispiel:
- Im Newsletter
- Im Blogartikel
- In Social Media Postings und Storys
- In Produktbeschreibungen
- Auf deiner „Über-mich“-Seite
Von kurz und knapp bis lang und ausführlich kannst du dich so richtig austoben, denn eine bestimmte Zauberformel zur Länge gibt es nicht. 😉
Und wie zur Hölle verwende ich es?
Eine der einfachsten Möglichkeiten, Storytelling zu integrieren – ganz egal, wo du es nutzen möchtest – ist, eine Story als Einleitung zu wählen. Erzähle beispielsweise in deinem Blogartikel, warum du von einem Newsletter à la „Heute im Angebot: ein Stück Butter für 79 Cent“ genervt bist. 😂
Automatisch hast du einen Aufhänger, eine tolle Einleitung. Und es wird deinen KundInnen und LeserInnen mit Sicherheit nicht langweilig.
Alternativ kannst du die Story auch am Schluss einbinden.
ABER *zeigt mit erhobenem Warnfinger*: Deine Story muss immer Bezug zu deinem Thema haben. Oder hättest du meinen Blogartikel „Storytelling als Icebreaker“ gelesen, wenn die ersten drei Absätze sich darum gedreht hätten, dass ich gestern mit meiner Tochter ein Eis essen war?
Anja von DieSchröderSchreibt ist bereits seit 2006 als freie Texterin und Autorin tätig. Außerdem berät sie BloggerInnen und kleine UnternehmerInnen, die mit einer Knaller-Story überzeugen wollen. Sie zeigt ihnen Wege und Möglichkeiten auf, um Storytelling in die unterschiedlichsten Marketingstrategien zu integrieren, und zwar möglichst effizient und kostengünstig. Besuche ihren Blog www.dieschröderschreibt.de/blog
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