Du bist sicher in den letzten Wochen und Monaten schon das ein oder andere Mal über den Begriff DSGVO gestolpert – die neue Datenschutzgrundverordnung geistert gerade durch Internet und Medien. Und das zu Recht!
Warum die neue Verordnung so wichtig ist und was das für Blogger bedeutet, erfährst du in diesem Gastartikel. Ein großes Dankeschön geht raus an die Kollegen vom Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V. – sie haben dir hier die wichtigsten Punkte verständlich zusammengefasst.
Die DSGVO kommt!
Bald ist es soweit: Ab dem 25. Mai 2018 sind alle EU-Länder dazu verpflichtet, die vor zwei Jahren beschlossene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) anzuwenden.
Und sie betrifft jeden, der eine Webseite betreibt. Daher sollten Betroffene – auch Blogger! – sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Zur DSGVO: Die neue Verordnung ist dazu da, den Datenschutz in allen EU-Ländern zu vereinheitlichen und persönliche Daten besser zu kontrollieren.
Bisher gab es zu diesem Thema zwar eine EU-Datenschutzrichtlinie, die hat aber jedes Land in sein eigenes Datenschutzrecht umgewandelt. Im Gegensatz dazu ist die neue Verordnung mit dem 25. Mai unmittelbar geltend in allen EU-Ländern. Darüber hinaus wurden viele Anforderungen und Vorschriften verschärft und erweitert.
Warum betrifft die DSGVO auch Blogger?
Bei der DSGVO geht es vor allem um personenbezogene Daten. Das sind alle Angaben, die Rückschlüsse auf die Identität einer Person zulassen. Beispielsweise:
- Name
- Geburtsdatum
- (E-Mail-) Adresse
- IBAN
- KFZ-Kennzeichen
- IP-Adresse
Allein die letzte Angabe macht die Auseinandersetzung mit der DSGVO für Blogger wichtig. Denn die DSGVO betrifft alle, die Daten erheben und verarbeiten. Und bei jedem Zugriff auf eine Webseite wird die IP-Adresse des Nutzers übermittelt.
Allerdings erhebst bzw. verarbeitest du auch personenbezogene Daten, wenn du …
- … ein Kontaktformular hast.
- … Cookies nutzt.
- … Google Analytics nutzt.
- … Newsletter versendest.
- … Werbung schaltest.
Was müssen Blogger konkret überarbeiten?
Im Folgenden bekommst du eine Übersicht über die bekanntesten Baustellen, die mit der DSGVO auf Webseiten entstehen können.
1. Cookies
Diese Datenpakete werden auf dem Besucher-PC gespeichert, um ihn künftig identifizieren zu können. Weil die Definition personenbezogener Daten mit der DSGVO verschärft wurde, könnte sich hier einiges ändern. Noch wird es aber kontrovers diskutiert.
Aktuell müssen die Webseiten-Betreiber auf die Nutzung von Cookies hinweisen und die Besucher wissen lassen, dass sie auch ablehnen können. Ab Mai müsste dagegen vorher die Einwilligung der Nutzer eingeholt werden.
2. Kommentarfunktion
Dabei werden normalerweise IP-Adresse und E-Mail-Adresse des Kommentators gespeichert. Zumindest solltest du ihm mit einer entsprechenden Box die Möglichkeit zur Einwilligung in die Datenschutzbedingungen geben. Außerdem könntest du mit entsprechenden Codes die Speicherung der Daten verhindern.
3. Kontakt-Formular
Hierbei solltest du einfach drauf achten, welche Daten du wirklich brauchst und den Nutzer darauf hinweisen, wieso du sie benötigst (z.B. brauchst du die E-Mail-Adresse, um seine Anfrage beantworten zu können). Auch hier schadet eine Einwilligungsbox nicht.
4. Newsletter
Hier solltest du besonders darauf achten, dass An- und Abmeldungen einwandfrei und vor allem freiwillig verlaufen (Stichwort Double-Opt-in: Mail mit Bestätigungslink schicken, der die Anmeldung erst wirksam macht). Auch wichtig: Stelle genau dar, was der Nutzer abonniert (was für einen Newsletter, welche Inhalte usw.).
5. Social Media
Bereits jetzt wird von der Einbindung der meisten Social-Media-Plugins abgeraten, denn die übermitteln oft schon beim Betreten der Webseite Daten an die jeweilige Plattform. Mit der DSGVO bist du auf der sicheren Seite, wenn du sie endgültig entfernst.
6. Datenschutzerklärung
Ganz wichtig ist auch die Anpassung der Datenschutzerklärung, die auf keinem Blog fehlen sollte. Folgende Dinge sollten dabei enthalten sein:
- Welche Daten werden erhoben/verarbeitet?
- Widerrufsrecht für Nutzer
- Werden Daten an Dritte weitergegeben?
- Ansprechpartner bei Fragen
Übrigens: Mehr zur DSGVO findet du unter www.datenschutz.org. Auf dieser Info-Seite haben die Kollegen vom Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V. alles Wichtige zum Thema Datenschutz zusammengetragen. Interessant ist zum Beispiel auch der Artikel „Datenschutz im Marketing: Wie weit darf Werbung gehen?“.
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