In diesem Artikel lernst du:
- Wie du deinen Customer Journey analysierst.
- Wie ein Sales Funnel Ordnung ins Chaos bringt.
- Wie du dein Content-Angebot daraufhin optimierst.
Dein Ziel im Marketing sollte es sein, deinem Kunden in allen Phasen des Kaufprozesses die Informationen zu geben, die er braucht, um sich für dich bzw. dein Produkt zu entscheiden.
Aber woher weißt du, wann er welche Infos braucht?
Dabei hilft dir die Visualisierung des Customer Journeys, also des Weges, den deine Kunden im Kaufprozess durchlaufen.
Um dir einen Überblick über den Customer Journey deiner Kunden zu verschaffen, sammelst du alle Stationen, die eine Kunde so durchlaufen könnte, ordnest und verbindest sie.
Viele Wege führen nach Rom
Das können am Ende nicht nur viele Stationen werden, sondern auch viele verschiedene Verbindungen. Es entsteht ein ganzes Netz aus Wegen. Schließlich gibt es mehr als einen Weg um dein Kunde zu werden, richtig?
Ein kurzes Beispiel: Fangen wir bei der ersten Station an. Dein Kunde muss irgendwie auf dich aufmerksam werden – dich entdecken. Schon hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten:
- Er findet dich über eine Suchmaschine.
- Er stößt zufällig auf dein Social Media Profil.
- Er bekommt eine Empfehlung von einem Freund.
- Er sieht eine Anzeige von dir.
- Er liest einen Artikel über dich.
Und das sind nur ein paar Beispiele, hier gibt es natürlich noch viele mehr.
Damit das Abbild deines Customer Journeys nicht zu chaotisch wird, empfehle ich dir, das Ganze mit einem Sales Funnel zu verbinden.
Was ist eigentlich ein Sales Funnel?
Übersetzt bedeutet Funnel Trichter. Der Sales Funnel ist ein sehr grobes Schema der einzelnen Kaufphasen. Die Ziele der Phasen sind folgende:
In der Regel besteht er aus 4 Phasen. Es gibt aber auch Modelle mit 6 oder mehr Phasen. Auch die Bezeichnung der Phasen ist nicht einheitlich definiert. Das soll dich aber nicht weiter stören.
Allen Modellen liegt das gleiche Prinzip zu Grunde: Ein potenzieller Kunde wird auf dich aufmerksam, er wird zu einem Kontakt (z.B. über ein Opt-In Formular), er wird als Lead qualifiziert und wird schließlich zu einem (optimaler Weise zufriedenen) Kunden.
Warum hilft der Sales Funnel hier?
Der Sales Funnel als einfaches Schema hilft dir zum einen, Ordnung in den teils chaotisch wirkenden Customer Journey zu bringen. Zum anderen hilft er dir, deinen Content auf die Bedürfnisse deiner Kunden anzupassen. Denn in jeder der Phasen braucht der Kunde unterschiedliche Informationen.
Wenn ein Kunde beispielsweise gerade erst auf dich aufmerksam geworden ist (Phase 1) braucht er eher keine detaillierten Produkt- und Funktionsbeschreibungen. Die sind meist erst ab Phase 2 oder 3 interessant.
Für den Anfang benötigt er leicht verdauliche, attraktive Inhalte: Das Ziel ist es, ihn „bei der Stange zu halten“, sein Interesse zu stärken – also ihn in Phase 2 zu konvertieren.
Du siehst warum der Sales Funnel hier hilfreich sein kann. Also weiter im Text.
Wie sieht der Weg deines Kunden aus?
Als ich meinen ersten Customer Journey verbildlicht habe, habe ich mir ein großes Blatt Papier geschnappt und einen Trichter darauf gezeichnet. Mit Querstrichen habe ich ihn in vier Teile geteilt – die Kaufphasen des Sales Funnels.
Dann hieß es: Brainstormen! Auf Post-its habe ich alle möglichen Schritte und Kontaktpunkte im Kaufprozess aufgeschrieben, die mir so eingefallen sind. Da standen dann einzelne Worte wie:
- Social Media
- Presseartikel
- Messe / Event
- Telefonat
- Angebot
- Weiterempfehlung
Aber ich habe auch mit kurzen Beschreibungen gearbeitet, um das Ganze so detailliert wie möglich gestalten zu können:
- Erkennt eigenen Bedarf
- Sucht weiterführendes Material
- Prüft Qualität / Vertrauenswürdigkeit
Hier geht es darum, möglichst alle Stationen deines Kunden zu erfassen, die er im Kaufprozess möglicherweise durchlaufen könnte.
Ich habe hier bewusst das Wort „könnte“ verwendet, denn das Ziel ist es, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. So kannst du deinen Kunden immer genau die Informationen bieten, die sie gerade brauchen, egal wie lang und verworren ihr „Weg“ zu dir auch sein mag.
Um möglichst alle Stationen zu finden helfen dir folgende Fragen:
- Wie werden Interessenten auf dich aufmerksam?
- Wie weckst du ihr Bedürfnis mehr zu lernen?
- Wie baust du eine Beziehung zu ihnen auf?
- Wie stellst du ihnen dein Produkt vor?
- Wie vermittelst du ihnen mehr Informationen über dein Produkt?
- Wie überzeugst du sie zum Kauf?
Nachdem du alle Stationen erfasst hast, heißt es: Ordnung in das Chaos bringen!
Welche Stationen gehören in welchen Teil des Trichters?
Ordne die einzelnen Stationen den vier Phasen des Funnels zu, um eine erste Struktur zu schaffen.
Achtung: Einige Stationen können auch in mehreren Phasen vorkommen.
Zum Beispiel kann bei einem (Erst-)Besucher deiner Social Media Seiten das Bewusstsein geschaffen werden, genauso gut kannst du dort aber auch das Interesse stärken, insbesondere bei wiederkehrenden Besuchern.
Du selbst entscheidest, wie du damit umgehst. Du kannst zum Beispiel eine Station für Erstbesucher und eine andere für wiederkehrende Besucher erfassen.
Verbinde die Stationen
Um den Weg deines Kunden nachvollziehen zu können, geht es nun darum die „Schienen“ zwischen den Stationen zu legen. Welche Punkte sind in welche Richtung verbunden? Gibt es auch Verbindungen in beide Richtungen?
Wenn du fertig bist, werden die Wege etwas verworren aussehen. Wunder dich also nicht, wenn dein Trichter aussieht, als ob sich eine Spinne darin ihr Netz gebaut hat 😉
Wie kann ich meinen Content auf den Sales Funnel abstimmen?
Ich habe es oben bereits angedeutet: deine ersten Überlegungen sollten dem Sales Funnel gehören. Seine Phasen bilden im Prinzip Oberkategorien für den Customer Journey. Diesen Oberkategorien kannst du nun Eigenschaften zuordnen, die dein Content mitbringen sollte.
Sollten die Inhalte eher einfach und reduziert sein oder viele Informationen beinhalten und sehr detailliert sein?
Überlege dir auch, wann er beispielweise Informationen zu Funktionen, Voraussetzungen, Preisen etc. braucht.
Du kannst dem Ganzen auch Content Formate zuordnen.
Das kann dann zum Beispiel so aussehen:
So sind beispielweise Kontaktformulare und Produktbeschreibungen frühestens ab der zweiten Phase interessant. Sie vermitteln tiefergehende Informationen und sind damit selten der erste Kontaktpunkt, den ein Kunde zu dir hat. Dafür sind sie super, um einen Kunden von dir zu überzeugen, der bereits Interesse an dir und deinen Produkten gezeigt hat.
Oder nehmen wir einmal Dinge wie Anleitungen und Benutzerhandbücher. Die sind klar in den letzten Phasen interessant. Meist sogar erst nach dem Kauf, um Kundenzufriedenheit zu schaffen. Sie können aber durchaus auch zur Kaufentscheidung verhelfen, weil sie dem Kunden detaillierte Infos über Funktionsweisen geben. Sie sollten einem Interessenten also auch schon vor dem Kauf zur Verfügung stehen.
Achtung: Versuche dich im Kopf von dem Content zu lösen, den du möglicherweise schon hast. Wichtig ist hier, was Interessenten IDEALERWEISE in den einzelnen Phasen zur Verfügung stehen sollte.
Schau dir die Stationen genauer an
Nachdem du allen Stationen einer Phase des Sales Funnels übergreifende Merkmale zugeordnet hast, kannst du nun ins Detail gehen.
An welcher Station sind welche Inhalte…
- nötig,
- hilfreich
- oder ergänzend?
Schreibe es dazu. Versuche dich dafür in deinen Kunden hineinzuversetzen. Die Visualisierung des Journeys hilft dir dabei, dich besser auf die einzelnen Stationen zu konzentrieren.
Vergleiche Ist und Soll
Sieh dir an, welche Inhalte und Materialien du bereits hast und markiere was noch fehlt. Dann kannst du einen Content-Erstellungsplan aufstellen, um die Lücken zu füllen.
Ich empfehle dir, dir das Abbild deines Customer Journeys öfter vor Augen zu halten. Hake ab oder streiche durch, was erledigt wurde. Das hält dich auf Kurs und hilft dir dein Content Angebot Schritt für Schritt zu optimieren.
Ich habe mir das Ganze groß ausgedruckt und an die Wand gehangen.
Jetzt bist du an der Reihe! Ich wünsche dir viel Spaß dabei, dein Content Angebot noch besser zu machen!
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